Kölner Dom
Kölner Dom
Katholisch

Video-Liveübertragung aus dem Kölner Dom: montags bis samstags um 8.00 Uhr Heilige Messe aus der Marienkapelle. Sonn- und Feiertage 10 Uhr Kapitels- oder Pontifikalamt, um 18 Uhr Vesper.

Die Geschichte des Kölner Domes reicht bis in frühchristliche Zeiten zurück. Im Jahr 313 n. Chr. wird mit dem Heiligen Maternus erstmals ein Kölner Bischof erwähnt. Es ist im Bereich des Möglichen – wenn auch nach heutigem Forschungsstand nicht beweisbar – dass sich bereits zu dieser Zeit die Kölner Bischofskirche innerhalb eines römischen Wohnhauses im Bereich der heutigen Kathedrale befunden haben könnte. Spätestens ab dem frühen 6. Jahrhundert ist archäologisch belegt, dass sich an der Stelle des heutigen Domes eine große Kirchenanlage befand. So hat sich östlich des Domchores eines der ältesten Zeugnisse des Christentums im Rheinland erhalten: das um 500 n. Chr. entstandene Taufbecken eines frühmittelalterlichen Baptisteriums. Es gehörte zu einer größeren Kirchenanlage, von der weitere Befunde – wie zum Beispiel eine Amboanlage, Reste einer gemauerten Priesterbank und Gräber–unter dem Domchor aufgedeckt werden konnten. 

Zuletzt befand sich an der Stelle des heutigen Domes eine gewaltige karolingische Kirche, der sogenannte Alte Dom. Er wurde im Jahr 873 geweiht und bestand noch, als Erzbischof Rainald von Dassel 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus Mailand nach Köln übertragen ließ. Durch den Besitz dieser Reliquien wurde der Dom zu einem der bedeutendsten Pilgerorte Europas. 

1248 wurde von Erzbischof Konrad von Hochstaden der Grundstein zur heutigen hochgotischen Kathedrale gelegt, einem Kirchenbau,der alle früheren Kathedralen übertreffen wollte und der in seiner kühnen Architektur nahe an die Grenzen des damals technisch Möglichen ging. Bereits 1322 konnte der Domchor geweiht werden. Als um 1520 die Bauarbeiten für mehr als 300 Jahre unterbrochen wurden, waren die Türme sowie Lang-und Querhaus unvollendet. Der Südturm hatte mit einer Höhe von 58 m ein gutes Drittel seiner heutigen Höhe erreicht. Auf seinem Stumpf befand sich ein hölzerner Baukran, der Jahrhunderte lang das Wahrzeichen der Stadt Köln war und vielen als Mahnung galt, den Dombau eines Tages zu vollenden. 

1842 legte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. den Grundstein zur Vollendung des Domes. Als der Dom 1880 vollendet wurde, war er noch immer das höchste Bauwerk der Welt – obwohl man sich beim Bau der Türme sehr genau an die mittelalterlichen Pläne gehalten hat, die bereits 600 Jahre zuvor um 1280/90 entstanden sind.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bau durch 14 Spreng-und ungezählte Brandbomben schwere Schäden. Unter größten Anstrengungen gelang es der Dombauhütte bis zur 700-Jahrfeier der Grundsteinlegung im Jahr 1948, zumindest Chor und Querhaus, bis 1956 auch das besonders schwer getroffene Langhaus wiederherzustellen.

Bedeutend ist der Kölner Dom nicht nur wegen seiner einzigartigen Architektur, sondern auch wegen seiner reichen Ausstattung. Er bewahrt erstrangige Kunstwerke aus zwölf Jahrhunderten, von denen viele bereits zu ihrer Entstehungszeit weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt waren. Unter diesen verdienen das um 970 entstandene Gerokreuz,der Dreikönigenschrein (ca. 1190−nach 1230) und der Altar der Stadtpatrone von Stefan Lochner (ca. 1445) sowie die vielfältigen Glasfenster des 13. bis 21. Jahrhunderts besondere Erwähnung. Mit dem 2007 eingeweihten Südquerhausfenster nach Entwürfen von Gerhard Richter findet sich im Dom auch ein hochrangiges Kunstwerk der Gegenwart.

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Konfession
Katholische Kirche